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Registriert seit: 30.04.2006
Da gab es mal vor garnicht langer Zeit einen Thread "Dragracing-Zukunft ?", wo genau das, was Du schreibst, schon angedacht worden ist. Aber die Leute blieben nicht beim Thema, und so rutschte der Thread nach unten weg. Aber was soll es, anderer Titel, gleiches Thema.
Da meinte jemand, die Diskussion lohne nicht, reine Zeitverschwendung.
Aber wie anders als durch Diskussion kann der Sport sich weiter entwickeln und auf der Höhe der Zeit bleiben und sich den geänderten Zuschauerbedürfnissen anpassen ?
Ich bin froh, das es dieses Board gibt, das Leute mitreden, das sie sich frei äußern können und Ihre Meinung kund tun, obwohl immer wieder jemand auftaucht, der meint, anderen dies zu untersagen oder sich beleidigt zurückzieht, weil er Widerspruch erntet.
Der Präsident des US Patentamtes sagte 1898, alles was erfunden werden kann, ist schon erfunden.
Wenn die Leute das damals geglaubt hätten, würden wir alle noch so leben, wie 1898.
Wie wurde Klinsmann angefeindet, als er neue Methoden in den deutsche Fußball einführte, und jetzt schweigen die Nörgler.
Alles was statisch ist, fällt zurück und überlebt nicht.
Genauso ist es im Dragracing, wenn der Sport sich nicht weiterentwickelt, sich nicht den neuen Techniken der Automobilentwicklung anpaßt, und sie in die Drag Racing Scene aufnimmt und hier auch einen Platz der Betätigung gibt, steht Drag Racing still und verliert das Interesse beim Publikum.
Die Tuningscene hat es schon sehr lange gegeben, Anfang der 70er Jahre kam BMW mit seinem 2002 Turbo Spoiler Kit auf den Markt, dann Porsche mit seinem Carrera Heckspoiler, daraufhin brachen alle Dämme, die Tuningscene erlebte einen Boom, der bis heute anhält. Das Bedürfnis nach schnelleren und von der Norm abweichenden Autos ist bei der Jugend ungebrochen. Aber wo sollten sie sich messen, um den Einfallsrechtum und Ihre handwerklichen Fähigkeiten zur Schau zu stellen ? Niemand richtet für viel Geld sein Auto her, um es dann in der Garage zu verschließen.
Die Dragsterscene bot diesen Leuten Anfangs keinen Platz wegen ihrer rigiden Regeln.
Also gingen sie in Industriegebiete und liefen dort ihre Rennen. Nur höre ich in letzter Zeit wenig von diesen "illegalen" Rennen.
Könnte es sein, das durch die enorme Zunahme von Flugplatzrennen die Scene sich nach dorthin verlagert hat ?
Das ist doch positiv zu bewerten, denn dort laufen die "Rennen" doch einigermaßen kontrolliert ab, im Vergleich zum Industriegebiet.
Das diese neuen, jungen Veranstalter oft wenig Erfahrung in der Durchführung von solchen Veranstaltungen haben, liegt auf der Hand.
Wenn ich an Jerry`s erste Veranstaltungen auf dem US Flugplatz bei Erlensee denke, dann ist die Ähnlichkeit mit den heutigen Flugplatzrennen sehr groß. Dann hat Jerry sich mit der MSTO weiterentwickelt und steht heute professionell da.
Das kann mit der Tuningscene doch auch passieren !
PR als Einsteigerklasse zu bezeichnen, ist bei Weitem zu hoch gegriffen, die Kosten wird kein Einsteiger aufbringen wollen.
ET Bracket wäre eine Möglichkeit.
Auch die Einteilung nach Zeitklassen (12- 12,99, 13-13,99 usw)
kommt den Teilnehmern sehr entgegen.
Die Legalisierung einer Veranstaltung durch den DMSB kostet ordentlich Geld, welches die Veranstalter von Flugplatzrennen nicht aufbringen wollen oder können, eine vernünftge Zeitnahme ist unter € 3000,- nicht zu haben, ganz zu schweigen von den Kosten der behördlichen Genehmigungen, Beschallung (ab €700,-) Toiletten (ab € 35,- pro Toilette/Wochenende) Helfer (€ 5,-/Stunde) Sicherheit, Werbung (mind. € 2000,-) der Showanteil, ohne den es kaum geht ( Jetdragster ab € 3000,-) usw.
Und dann das Regenrisiko.
Ich weiß vom Veranstalter von Brandenburg, das er beim ersten Rennen € 5000,- Miese gemacht hat.
Klar, die erste Veranstaltung geht meistens in die Hose, erst nach der Widerholung winkt ein Gewinn.
Facit: Es ist ein großes Potenzial an Autos da draußen auf den Straßen, mit denen etwas auf die Beine gestellt werden kann.
Denn da ist der Nachwuchs, nicht bei PR.
Wenn sich Veranstalter finden, die das finanzielle Risiko auf sich nehmen, ein "Rennen" durchzuführen, sollten wir dankbar dafür sein, und sie nicht als "Illegale" niedermachen.
Wenn die DMSB Regeln keinen Raum für diese "Straßenautos" hergeben, sollten sie möglichst bald neue Regeln geschaffen werden.
Die ADAC oder AVD Orts- und Landesverbände ansprechen, um sie als Partner zu gewinnen, und so eventuell aus der Illegalität herauszukommem.
Lizenzfahrer sollten diese sogenannten illegalen "Rennen" so oft wie möglich mit Ihren Fahrzeugen als Teilnehmer besuchen, um dem Publikum und den Straßenfahrern zu zeigen, was alles möglich ist.
Das ist Werbung für Dragracing !!!!!
Wo sonst außer in H-heim habt ihr ein Publikum von 10.000 und mehr (Eisenach oder Meinerzhagen)
Gerd Habermann wird von manchen angegriffen, das er fast nur noch Show macht. Aber er hat einen dicken Sponsor (DHL) und für den präsentiert er sich fast überall, er macht es richtig, so überlebt ein Team und macht vielleicht sogar Gewinn. Hut ab vor ihm. Er zeigt Dragracing zumindest in Deutschland. Und sogar im Fernsehen. Das wollen die Sponsoren. Ohne Show keine Sponsoren.
Rico Anthes hat das auch früh erkannt, seine Show in H-heim ist das beste, was in D läuft, das für die Show einiges unter die Räder gerät, gehört halt zu der Show. Aber er bietet was für die Sponsoren, und das ist alles, was zählt.
Und das gilt auch für die Flugplatzrennen, die zwar nur örtliche Sponsoren haben, aber diese örtlichen Sponsoren zählen die Zuschauerzahlen, und wenn die stimmen, zahlen sie für die nächste Veranstaltung wieder, und ermöglichen so die nächste Veranstaltung.
Das wars.