Da beißen sich die Füchse.
Das Problem: Professionalität kostet. Geld, viel Arbeit, Engagement.
Meist nicht nur einer Person, sondern einer ganzen Gruppe, und nicht nur am Wochenende, sondern das ganze Jahr über.
Nicht jeder Veranstalter ist bereit dahin das ganze Jahr zu investieren,
oder eine professionelle Zeitnahme (i.e. MSTO, Eagle Speed) wegen der Kosten zu verpflichten.
Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Veranstaltungen die Viertelmeile zum Spaß anbieten. Zunächst nicht schlecht, besser auf dem Airport Spaß haben als im Straßenverkehr.
ABER: Die gezeigten Spaß Veranstaltungen werden zu oft von den Veranstaltern als "RACE" beworben, Viertelmeile-Rennen, Dragrace, Airport-Race, usw. oder zumindest werden den potentiellen Zuschauern auf Plakaten die Unterschiede bewußt offen gelassen, oder sogar mit Dragstern geworben die dann unter "Show" tatsächlich auch auftreten. Ganz besonders toll, wenn diese sogar mangels sontiger Gelegenheiten freiwillig kommen und die Veranstalter nichts kosten.
Nun kommen die Zuschauer und Fans und Neugierigen um sich das Spektakel mal anzuschauen, und sollen zukünftig ja richtige Fans oder sogar Fahrernachwuchs im Dragracing Sport werden, und sehen da ein wildes unprofessionell getimtes Race.
"zahle paar Euro, line up, and go".
Entweder sind die seriöseren Fahrer und Zuschauer enttäuscht und kommen nicht mehr (dieses verrückte Fahren mit Beifahrer oder Bierflasche soll Sport sein?). Oder, sie finden das "geil" und assoziieren diese "Rennen" zukünftig mit Dragracing.
Spätestens bei der gewünschten Teilnahme an dem ersten "richtigen" Dragrace scheitert dieses schon 1. an der Startgebühr (dort geht das "gleiche" aber für 5 Euro - jetzt erklär dem mal den Unterschied), 2. an den technischen Voraussetzungen des Fahrzeugs, (nee für den airport durfte der Schalldämpfer immer ab), 3. an der Helmpflicht, (hä? das setz' ich net auf da fahr' ich lieber in ... ) 4. an dem Allgemeinwissen des Fahrers (isch fahre dragracing schon seit 3 Jahren und da hält mich immer einer beim burnen am Heck...)
ich glaube ich muss hier nicht weiter machen, die Liste ist endlos.
Als ich vor einigen Jahren angefangen habe, die "Initiative gegen illegale Straßenrennen" und "Nachwuchs für Dragracing" zu bilden, unter vereinfachten Bedingungen "line up and go" Viertelmeile für Jedermann anzubieten, waren unsere Richtlinien immer:
1. absolute Sicherheit für Fahrer und Zuschauer (und Crew)
2. Korrekter Ablauf und korrektes Timing wie im Dragracing üblich
3. nach DMSB/NHRA Richtlinien
4. Trotzdem immer zu betonen dass es "nur" ein T and T und KEIN Race ist und deshalb günstiger, usw.
Und wenn ich von Veranstaltern wilder Rennen angesprochen werde mit: "ihr macht das ja auch" könnte ich regelmäßig aus der Haut platzen.
Trotzdem stellen wir unser Timing manchmal anderswo auf (oft genug viel zu billig) in der Hoffnung, wenigstens ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen und zu zeigen wie es "sein sollte", da wir alle aber so nicht leben können sondern "nebenbei" noch arbeiten müssen, sind diese Einsätze auf ganz wenige (2 - 3) beschränkt.
Meiner Meinung können da ruhig weiter solche Veranstaltungen zum Spaß stattfinden, aber es sollte eine deutliche Abgrenzung stattfinden, was reiner SPASS und was SPORT ist.
Und beim SPORT muss es nun mal Regeln geben, die befolgt werden müssen. Sonst klappt das langfristig nicht mit dem Etablieren mit dieser Sportart in Deutschland. Sondern die Dragracer bleiben weiter eine Randsportgruppe, in der restlichen Bevölkerung mit dem Image der verrückten Suff- und Party Köppe. Adieu ernsthafte Sponsoren. Und wir alle krebsen so weiter bis wir 70 sind und wenn wir aufhören hat sich das für dieses Land erledigt. Ende.
Edit: eventuell genannte Veranstaltungsnamen wurden ...gelöscht, falls ich einen abdrucke dann erfolgt das rein zufällig und repräsentativ für alle und ist keinesfalls auf diese Veranstaltung zu beziehen