03.09.2004, 22:28
Zitat:Original von Klaus GrabowWie macht man das... also stabile Achsschenkel (am liebsten so aus einem Gabelstabler oder Eigenbau) das ganze mit dem richtigen Draht mit dem Chrome Moly Rahmen verschweißen und nicht so arg viel Luft auf die Voderreifen geben.
@oldspook,
tolle Fotos, echt Klasse.
Nur wie macht Ihr das, das Ihr soviele Motoren und Lader auf Eure dünne Vorderachse ladet?
Gelenkt wird bei uns nicht mit der Vorderachse, sondern mit Einzelradbremsen an den Hinterrädern. Die Vorderräder sollten bei guter Balance eh keinen Kontakt zur Bahn haben.
Wenn es nicht um das Rangieren ginge, könnte man da auch Kufen drunter setzen.
Problematisch wird es immer, wenn etwas im Antriebstrang bricht und die "Nase" auf die Bahn knallt. Dann ist meistens etwas krum oder "Rad ab".
Zitat:Und gibt es bei Euch kein Problem mit "tire-shake"?
Ich habe zwar schon mal Tire shake bei einem Dragster gesehen - weiß aber nicht, wie das verursacht wird.
Wir fahren konstant mit Schlupf - teilweise mit über 80 % ( am Ende sind es dann natürlich 100 % )
Das heißt, die Räder drehen ab dem Start innerhalb der ersten 10m mit voller Geschwindigkeit (je nach Klasse so 50 - 180 km/h).
Vorwärts bewegt man sich dann (actio - reactio) durch das, was man an Material nach hinten weg wirft.
Die Bahnen bestehen aus einem Gemisch von Lehm, etwas Sand und u.U. etwas Kalk. Sind also von der Konsistenz ähnlich wie Bastelton aus dem Werkunterricht (nicht ganz so feucht und gummiartig, aber in sich ähnlich stabil).
Wenn das Material etwas zu trocken ist, brennt uns das Gummi von den Reifen - so "hart" sind die Pisten. Bei einem entsprechendem Wassergehalt werden die Reifen aber nicht ganz so arg strapaziert.
Je nach Radgeschwindigkeit fahren wir mit sehr kurzen (4 - 6 mm) , aber scharfen Stollen, die diesen Lehm "scheibchenweise" nach hinten weg werfen.
Diese Stollen kann / sollte man in der Saison mehrfach nachschneiden.
Ich würde also mal behaupten, dass die Reifen bei uns hauptsächlich durch die Umfangsgeschwindigkeit stabil bleiben, denn der Reifendruck liegt meistens (je nach Härte der Bahn und Reifentyp) bei 4 bis 7 psi - und hilft da nicht viel.
Wenn man wirklich mal in die Verlegenheit kommt, dass ein Reifen in den Flanken wegknickt und sich richtig in die Bahn beißt, kann man den Run sofort abschreiben. Wir fahren offene, komplett nadelgelagerte, Differentiale und wenn dann ein Rad quasi stehen bleibt, wird das andere Rad so groß und schmal, dass die Traction dort abreißt, was die ganze Sache noch schlimmer macht.
Entweder kommt man dann von der Piste und wird per Kill Switch abgestellt - oder man verliert soviel Speed, dass das eine (schnell drehende) Rad sich dann schlussendlich eingräbt.
Jegliche Versuche mit "hohen" Profilen zu fahren haben sich übrigens entweder dadurch erledigt, dass die Stollen nach hinten weg knickten - oder es nicht möglich war, Antriebe zu bauen, die den dann entstehenden Drehmomenten standhalten.
Wir haben genug Theater, in der Art und Weise wie wir fahren, alles zusammen zu halten.
Ich brauche euch ja wahrscheinlich nicht erzählen, was passiert, wenn die Kupplungen zu sind und die Räder genügend Grip machen, um die Motordrehzahl von 3 oder 4 Keith Blacks á 2500 PS in den Keller gehen zu lassen.
Zitat:Das interessiert mich.
Gruß Klaus
Hoffe, diese Auskunft war zur Genüge erklärend?!